Panke-Postille Nr. 33/2009

DIE GESCHICHTE DES LUISENBADES AN DER PANKE

Als der erste Preußenkönig Friedrich I. (1657-1713) noch im gleichen Jahr seiner Krönung als “König in Preußen” 1701 auf einer Jagd in der wald- und wildreichen Gegend zwischen dem heutigen Gesundbrunnen und Pankow ermüdet vis à vis von der im 14. Jahrhundert gegründeten Wassermühle an der Panke von der Müllersfrau ein Glas Wasser erbat, fühlte er sich durch den köstlichen Trunk wunderbar gestärkt.

Das Wasser entstammte nicht der Panke, sondern einer daneben gelegenen Quelle. Das Wasser wurde daraufhin von Gelehrten untersucht und es wurde festgestellt, dass es eine heilkräftige Wirkung hat. Aber erst ein halbes Jahrhundert später kamen die Wasserquelle und deren Umgebung zu großer Bedeutung, als Friedrich der Große (1712-1786) dem Hofapotheker Dr. med. Heinrich Behm gestattete, hier einen Kurbetrieb zu etablieren.

Anno 1758 ließ Dr. Behm die Quelle einfassen und ein achteckiges Brunnenhäuschen mit der Inschrift “In Fonte salus” (“In der Quelle ist Heilung”) errichten.

Bereits 1760 wirbt Dr. Behm in einer Werbeschrift für den nun nach dem König benannten “Friedrichs-Gesundbrunnen”, der eine malerische Umgebung hatte (wovon alte Zeichnungen künden, so etwa vom “Poetensteg” an der Panke). Ein Jahr später (1761) ist das Wasser der Quelle bereits in Flaschen in den Berliner Apotheken zu kaufen. Der Aufenthalt brachte vielen Besuchern die erhoffte Heilung, dennoch ging die Bedeutung des Bades in den folgenden Jahren zurück, obwohl Königin Luise (1776-1810) mehrfach dort zu Gast war, was am 12. Juli 1809 zum Wechsel des Namens in “Luisenbad” führte.

Um 1850 wurde der Park von den Berlinern bei Symphoniekonzerten wieder stark besucht, da die 1849 angelegte Chaussee nach Rosenthal (jetzige Brunnen- und Badstraße) einen lebhaften Verkehr begünstigte.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Quelle bei den Bauarbeiten für die Häuser an der Badstraße gleich zweimal verletzt und die letzte brachte dann das Aus für sie. Das Brunnenhäuschen von Dr. Behm, das ein Wahrzeichen des Gesundbrunnens war, wurde leider um 1907 abgerissen (eine Darstellung befindet sich am Giebel des Hauses Travemünder -/Ecke Badstraße, welcher ursprünglich auch die Geschichte des Brunnens sowie Statuen Friedrichs I., Friedrich des Grossen und der Königin Luise enthalten sollte).

Hans Berg